Ein Appell der Verzweiflung

Man glaubt es kaum, bis der Schock einen selbst zutiefst erschüttert, weil es jemanden betrifft, den man abgöttisch liebt. Ein skrupelloser Hacker hat sich bei meiner geliebten Mama einen hinterhältigen Zugang erschlichen – getarnt durch eine vermeintlich vertrauenswürdige E-Mail von der Bank.

Meine Mutter ist schon etwas älter und ihr Vertrauen ist groß. Trotz all meiner verzweifelten Versuche, sie mit allen Informationen zu wappnen, sie um jeden Preis zu schützen – es ist trotzdem passiert.

Sie haben ihr gesamtes, hart erspartes Lebenswerk gestohlen: das Ersparte, das Sterbegeld für ihre letzte Würde und sogar Gelder, die sie durch Widerruf von Rechnungen noch abgreifen konnten, auf ihre eigenen Konten umgeleitet. Als meine Mutter die grausame Realität sah, fiel der Vorhang, es war bereits hoffnungslos zu spät.

Dieses unfassbare Verbrechen geschah letzte Woche. Seitdem kämpfen wir mit aller Kraft, um das gestohlene Geld zurückzubekommen – aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Das Einzige, was uns blieb, war der Akt der Verzweiflung: Das Konto und das Online-Banking sofort zu sperren und eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, deren Akten sich nun zu den unzähligen anderen gesellen.

Doch leider wird uns jede Hoffnung genommen. Wir stehen machtlos da, wir können meiner Mama nicht allein helfen, denn unsere eigenen finanziellen Mittel sind schmerzlich begrenzt. Wir haben bereits von unserem Wenigen gegeben, damit sie wenigstens die nötigsten Einkäufe bestreiten kann.

Mein Herz blutet, wenn ich sehe, wie man einer alten, unschuldigen Frau ihre Rente, ihre letzte finanzielle Sicherheit, gestohlen hat. Und der Schmerz brennt, weil ich sie nicht beschützen konnte.

Ich danke jedem, der uns in dieser dunklen Stunde ein Funken Licht schenkt, von ganzem Herzen.