Tierrettung in Krisengebieten
Ich werde ehrenamtlich Animal Rescue Kharkiv in der Ukraine unterstützen und dort eine Prothesenwerkstatt für Tiere aufbauen.
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Hallo, ich bin Thomas. Ich bin gelernter Orthopädietechniker und arbeite in dem Beruf seit über 20 Jahren.
Allerdings denke ich schon sehr lang darüber nach, einen völlig anderen Weg einzuschlagen. Ich möchte etwas tun, was für mich von wirklicher Bedeutung ist. Deshalb ist für mich der Zeitpunkt gekommen, ein neues Leben zu starten, dass ausschließlich aus ehrenamtlicher Arbeit bestehen wird.
Da ich seit jeher eine extrem ausgeprägte Verbindung und Empathie zu Tieren fühle und verletzte oder erschöpft Tiere bei mir zuhaus gepflegt habe, habe ich beschlossen, mein bisheriges Leben komplett aufzugeben und all meine Zeit und mein Geld ausschließlich der Rettung von Tieren aus Krisengebieten zu widmen. Egal ob Ölpest, Erdbeben- oder Kriegsgebiet, ich kann mit Zerstörung und Gefahr umgehen, nicht jedoch mit dem riesigen, größtenteils durch Menschen verursachten Leid von Tieren, und das bereits seit meiner Jugend. Das bricht mir bereits seit Jahrzehnten das Herz, da ich mir sicher bin, dass Tiere wie wir Menschen fühlen. Sie freuen, fürchten und ärgern sich wie wir, sie lieben, trauern, haben Spaß und Mitgefühl wie wir. Nur leiden tun sie viel mehr als wir, und das vor allem wegen unserer Art zu Leben und unserem oftmals respektlosesten Umgang mit unseren Mitgeschöpfen. Und da Tiere in Krisengebieten meistens als letztes unsere Hilfe erhalten, muss ich dort helfen. Ich fühle und habe endlich verstanden, dass dies meine Berufung ist, für die ich alles andere aufgebe.
Daher stehe ich seit einiger Zeit mit Animal Rescue Kharkiv in der Ostukraine in Kontakt. Ich hatte dort angefragt, ob ich ihnen aktiv helfen kann, und ich habe deren Zusage. Sie möchten mich sowohl gerne in ihren Rettungsteams, als auch zum Bau von Prothesen für Tiere und zum Errichten einer kleinen orthopädischen Werkstatt für ihre Tierklinik einsetzen. Sie sind diejenigen, die in der Ostukraine verlassene Tiere aus den Frontgebieten retten, medizinisch versorgen und schließlich vermitteln. Ich finde deren Arbeit absolut beeindruckend und möchte mich ihnen anschließen, bis der Krieg in der Ukraine beendet ist. Leider können sie, da sie selbst ausschließlich von Spenden leben, nur ehrenamtliche Helfer einstellen.
Deshalb starte ich diese Spendenaktion. Denn ohne Eure Hilfe ist es mir nicht möglich meine Berufung zu verwirklichen. Denn leider zählt man aber als Orthopädietechniker als Geringverdiener, so dass es mir selbst nicht möglich ist, diese Summe in näherer Zukunft zu sparen. Und absolut ALLES was ich besitze und verdiene, fließt in mein Vorhaben.
Wofür werden die Spenden benötigt? Und weshalb wird so ein hoher Betrag benötigt?
Ich werde mir von den Spenden einen Lieferwagen kaufen, den ich mit einfachsten Mitteln zu einem einfachen Camper umbauen werde, denn ich will und brauche weder Luxus noch Konsumgegenstände in meinem Leben. Dieser Lieferwage wird somit zum einen mein neues, einziges und dauerhaftes Zuhause, zum zweiten dient er dazu, die zurückgelassenen und verletzten Tiere aus den verlassenen Dörfern und aus dem Frontgebiet einzusammeln und in sichere Zonen zu bringen. Der Wagen wird fester Bestandteil der Tierrettung aus Krisengebieten, egal wo welche Krise gerade sein mag. Ich werde garantiert da sein und helfen, denn das ist ab jetzt mein einziges Leben.
Da ich ehrenamtlich tätig sein werde, dienen die Spenden ebenso meinem Lebensunterhalt, also für KFZ-Versicherung, Benzin, Krankenversicherung, Nahrung und Kleidung. Auch Schutzausrüstung für mich und Hilfsmaterial zum Fangen von Tieren wird von den Spenden bezahlt. Außerdem stellt die ukrainische Botschaft erst dann ein Visum aus, wenn man nachweisen kann, dass man für die Dauer des Aufenthaltes monatlich mindestens 1350€ zur Verfügung hat. Dies wird zusätzlich am Grenzübergang kontrolliert. Für die Aufenthaltsdauer von einem Jahr muss man also an der Grenze nachweisen, dass man im Voraus über 14200 € verfügt, sonst darf man nicht in die Ukraine einreisen.
Selbstverständlich werde ich monatlich nicht so viel Geld benötigen, da ich z.B. in meinem Wagen wohne und dadurch in der Ukraine keine Wohnung benötige und somit keine Miete bezahlen muss. Deshalb werde ich finanziell mit diesen Spenden auch die Hilfsorganisation unterstützen, mit der ich gerade zusammenarbeite. In der Ukraine ist dies, wie bereits erwähnt, Animal Rescue Kharkiv, die alle Spenden wirklich richtig sinnvoll einsetzen und jede Spende dringend benötigen.
Momentan bereite ich, neben meiner eigentlichen Arbeit als Orthopädietechniker, meine Reise organisatorisch vor, was wegen behördlicher Vorgaben extrem Umfangreich ist.
Auch habe ich bereits in Sanitätshäusern angefragt, ob sie Maschinen, die zum Prothesenbau notwendig sind, spenden möchten. Das Feedback für mein Vorhaben war extrem positiv, und ich habe bereits das meiste Equipment organisieren können, um in der Tierklinik in Charkiw eine kleine orthopädische Werkstatt einrichten zu können. Dies wäre die erste Prothesenwerkstatt für Tiere in der Ukraine. Bis jetzt gibt es dort so etwas noch nicht. Gleichzeitig gibt es dort aber wegen des Krieges sehr viele Tiere, denen die Pfoten und Beine amputiert werden mussten. Deshalb wird es allerhöchste Zeit, die erste Prothesenwerkstatt für Tiere in der Ukraine ins Leben zu rufen. Die Tierklinik in Charkiw stellt den Raum und Mitarbeiter zur Verfügung, und ich spende Maschinen und Werkzeug und lerne die Leute im Prothesenbau an.
Mein Ziel ist es, in spätestens zwei Monaten in der Ostukraine zu sein und mit meiner Hilfe in der Ukraine zu beginnen.
In diesem Zusammenhang habe ich bereits meine Wohnung gekündigt und bis auf Kleidung und Werkzeug meinen gesamten Besitz verschenkt und verkauft, da ich gemerkt habe, dass unnötiger Besitz Ballast darstellt und Energie nimmt. Ich wohne temporär seit einem halben Jahr auf einem kleinen Bauwagenplatz. Und wenn man in einem kleinen Bauwagen lebt, wird man sich wirklich dessen bewusst, was man elementar zum Leben braucht. Für alles andere ist im Bauwagen (bald im Lieferwagen) einfach kein Platz. Es zählt nur noch das was man wirklich braucht, und nicht mehr das was man will (das ist übrigens eine extrem befreiende Erfahrung!).
Auch mit meinem Chef habe ich schon über mein Vorhaben und dass ich deshalb bald kündigen werde, gesprochen. Er unterstützt mich in meinem Vorhaben, und auch seine Firma stellt Maschinen zum Prothesenbau für die Tierklinik in Charkiw zur Verfügung, wofür ich unglaublich dankbar bin.
Und ich habe begonnen, ukrainisch zu lernen, da ich mich dort bis zum Ende des Krieges aufhalten werde.
Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, diesen Aufruf zu lesen. Ich bin für jede finanzielle Spende extrem dankbar, die mir mein Ziel der Tierrettung in Krisengebieten ermöglicht. Ohne Eure Hilfe wäre das nicht möglich. Ebenso bin ich natürlich dankbar, wenn Ihr diesen Spendenaufruf mit so vielen Menschen wie möglich teilt, denn je schneller und je mehr an Geld zusammenkommt, umso schneller kann ich aufbrechen und umso intensiver kann ich Animal Rescue Kharkiv unterstützen.
Sobald ich aufbreche, werde ich via Instagram meinen Alltag teilen, damit sich jeder Spender davon überzeugen kann, dass die Spenden zweckgebunden verwendet werden. Vorher werde ich aus zeitlichen Gründen wegen Job und der ganzen Organisation nur einzelne Etappen posten können (z.B. Visumerhalt, Lieferwagenkauf- und Umbau, usw.).
Ich danke ganz herzlich allen Spendern und Teilern für die Unterstützung und freue mich darauf, bald aufbrechen zu können, um mein Leben voll und ganz der Tierrettung in Krisengebieten widmen zu können.
Liebe Grüße
Thomas Hart