Ich bin 2014 sehr plötzlich an einer schweren Angst-/Zwangserkrankung erkrankt. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich eine junge Frau, die immer mehr als 100% von sich abverlangte und klare Ziele und kleinere Träume hatte. Ich hab viel Gewalt und später auch sexuelle Übergriffe in meinem Leben erfahren und ich dachte lang, dass es einfach passiert ist, ich das sowieso nicht mehr ausradieren kann und ließ mir auch von außen einreden, dass es nicht so schlimm gewesen sei und versuchte das zu machen was einem immer gesagt wird: “Denk possitiv und blick nach vorne!” Erst Jahre später unterfähigen Ärzten erfuhr ich, dass ich eine Posttraumatische Belastungsstörung habe (PTBS) von dem Erlebten und das erst den Nährboden für die Ängste und Zwänge bildete. Ich erzähle das nicht, um Mitleid zu erhalten, sondern um meine jetzige Situation zu erklären. Im Gegenteil,  ich schäme mich so unglaublich dafür offen darüber zu reden. Es ist jetzt bald das Jahr 2024 zu Ende und d.h. ich habe 10 Jahre auf mich allein gestellt irgendwie dafür gekämpft gesund zu werden und bin immer wieder aufgestanden und hab mich selbst motiviert so schwer das war. Im Frühling diesen Jahres fing dann auch noch mein Körper an physisch zu erkranken, was vor wenigen Wochen in einer Not-OP endete. Ich bin nur noch in ärztlicher Behandlung, hab Unsummen dieses Jahr für Medikamente etc. ausgegeben und hab Sorgen demnächst nichtmals mehr meine kleine Wohnung zahlen zu können und ich bin nur noch verzweifelt selbst das letzte bisschen zu verlieren, was mir noch blieb, mein sicheres Zuhause. Vielleicht gibt es Menschen, die mir helfen können. Ich wäre so dankbar! Heute ist mir eins bewusst, Gesundheit ist das größte Geschenk im Leben und lang andauernde Krankheit frisst alles nach und nach auf.

 Liebe Grüße, Sarah 🫂