Kulturerbe Das Tuntenhaus "Kastanienallee 86 e. V. "
Das Tuntenhaus im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg ist ein Wohnprojekt von Homosexuellen. https://www.kastanie86.net/
KASTANIENALLEE 86
Heute befindet sich dort das dritte Berliner Tuntenhaus, das zusammen mit dem Vorderhaus ein alternatives Wohnprojekt bildet. Wie schon beim Einzug absehbar war, wurden die Wohnverhältnisse in der Kastanienallee 86 schnell legalisiert. Im Gegensatz zum Projekt in der Mainzer Straße war das Nachfolgeprojekt in der Kastanienallee weniger politisch ausgerichtet. Dennoch beteiligten sich viele Bewohner an politischen Initiativen wie z. B. der Schwulen Antifa, der Zeitschrift Tuntentinte und der Kneipe h-bar. Großen Zulauf findet auch das jährlich stattfindende Hoffest.
Das Haus war in der DDR von der Kommunalen Wohnungsverwaltung entmietet worden und wurde nach der politischen Wende und langjährigem Leerstand besetzt. Kurz darauf wurden mit der mittlerweile für das Gebäude zuständigen Wohnungsbaugesellschaft Prenzlauer Berg (heute: Gewobag) Mietverträge abgeschlossen.
Während sich das Tuntenhaus im hinteren Flügel ansiedelte, entstanden im Vorderhaus neben den Wohnräumen unter anderem Projekte wie die nichtkommerzielle Galerie Walden, eine Lebensmittelverteilerstelle, ähnlich der Tafel, sowie ein Leih- und Umsonstladen.[6]
Das Haus gilt als eine der letzten Einrichtungen, die bisher nicht von der Gentrifizierung der Kastanienallee betroffen waren. Nach dem Verkauf im Jahr 2004 an die Kastanienallee 86 GBR, beabsichtigen die drei neuen Eigentümer Brauner, Witte und Schlothauer jedoch, das Haus zu sanieren. Zunächst sollen die Dachböden, auf denen sich momentan die Gemeinschaftsbäder befinden, ausgebaut werden und sowohl neuen Mietern als auch einem der Eigentümer selber modernen Wohnraum bieten. Gegen die damit verbundenen Mietpreiserhöhungen und veränderten Lebensbedingungen protestierten die Bewohner der Kastanienallee 86 unter anderem mit mehreren Kundgebungen und machten zudem mit der Leuchtschrift Kapitalismus normiert, zerstört, tötet auf der Fassade des Vorderhauses auf das Problem aufmerksam.
Im März 2024 wurde bekannt, dass es einen Kaufvertrag für das Tuntenhaus geben soll. Bewohner und Unterstützer forderten den Bezirk Pankow auf, sein Vorkaufsrecht zu nutzen, um das Haus zu erhalten.
Da mal wieder kein Geld für Kultur ist, bitte ich um eine Spende für diese Lebensgemeinschaft.
Kapitalismus töten. Helft mit und vor Allem “Teilen-Teilen-Teilen”.
Dank und Punk!